Bezirksrundfahrt

von Bettina Maier
14. Juni 2024

Während des Schuljahres haben sich die Drittklassler fleißig geografisches, wirtschaftliches und historisches Wissen über unseren Heimatbezirk Kitzbühel angeeignet. Am 12. Juni begaben sich die Schüler der 3a und 3b schließlich auf eine eindrucksvolle Bezirksrundfahrt, um ihre theoretischen Kenntnisse nun "in Echt" erfahren zu können. 

Durch die Gemeinden Kirchberg, Kitzbühel, Aurach und Jochberg fuhren wir bis hinauf auf den Pass Thurn und machten einen kurzen Stopp bei der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung. Anschließend folgte ein Kurzstopp beim Schaubergwerk Kupferplatte in Jochberg. Über Oberndorf - vorbei am Spanplattenwerk Egger - erreichten wir schließlich St. Johann, wo wir uns beim Brunnen neben der Dekanatspfarrkirche eine Jausenpause gönnten. Wie es der Zufall wollte, trafen wir auf Dekan Erwin Neymayer, der uns liebenswerterweise spontan eine Führung durch seine Kirche gab, die zu den größten im Tiroler Unterland zählt. 

Nach einem Rundgang durchs Zentrum und vorbei an den weiterführenden Schulen nahmen wir mit dem Bus Kurs auf Fieberbrunn. Hier spazierten wir entlang der Fieberbrunner Ache zum "Fieberbründl", wo wir das Wasser verkosteten, durch welches einst der Legende nach die Landesfürstin von Tirol Margarete Maultasch geheilt worden war.

Nun steuerten wir das nächste Highlight an - den Truppenübungsplatz Hochfilzen (höchstgelegene Gemeinde des Bezirks). Dort nahm uns der sehr sympathische TÜPL-Vizekommandant Major Christoph Bischofer in Empfang. Im Speisesaal der Soldaten erwartete uns ein ausgiebiges Mittagessen. Anschließend führte uns Major Bischofer persönlich durch das Gelände. Zufällig waren gerade Panzergrenadiere aus Niederösterreich zu Besuch, die hier das Scharfschießen mit ihren gepanzerten Fahrzeugen im alpinen Raum übten. Aus dem Unterholz näherte sich uns plötzlich einer der Schützenpanzer, der genau neben uns stehen blieb. Nach einer kurzen Info zum 30 Tonnen schweren Vehikel durften die Kids nun tatsächlich den Panzer gründlich erkunden und auch ins Innere klettern. 

Nach diesem sehr aufregenden Erlebnis ging es weiter zu den Stallungen der Tragtiere (Haflingerpferde und Esel). Die gut ausgebildeten Vierbeiner können auch dann zum Einsatz kommen, wenn schlechte Wetterbedingungen oder unwegsames Gelände motorisierten Einsatz schwierig bis unmöglich machen. Außerdem erhielten wir einen tollen Einblick in die Biathlon-Wettkampf-Einrichtung und bekamen sogar eine Demonstration von ihrem Hightech-Riesen-Laufband, auf dem Skater bis zu 50 km/h schnell und 45 Grad steil unterwegs sein können.

Schließlich setzten wir wieder unsere Fahrt durch den Bezirk fort. Vorbei an den eindrucksvollen Kalkgebirgen der Leoganger und Loferer Steinberge sowie der Steinplatte rollten wir im Bus durch St. Jakob (kleinste Gemeinde des Bezirks), St. Ulrich am Pillersee und Waidring. 

In der nördlichsten Gemeinde unseres Bezirks - Kössen - stand ein ganz besonderes Event am Programm - eine Wanderung durch die Entenlochklamm entlang des sogenannten Schmugglerweges. Schon vor fast 4.000 Jahren verlief hier ein wichtiger Handelsweg (Kupfer, Bronze), auf welchem nach dem 2. Weltkrieg Zigaretten, Kaffee, Rum und Käse geschmuggelt wurden. Petrus meinte es gut mit uns, denn gerade dort zeigte sich das Wetter heute von seiner besten Seite. 

Eindrucksvoll rauschte die Großache auf ihren letzten Kilometern in Österreich steil unter dem schmalen Wanderpfad. Stahlplattformen, die über die Felskante vorsprangen, eröffneten spektakuläre Ausblicke. Schließlich erreichten wir die zwischen den senkrechten Schluchtwänden gespannte Hängebrücke bei der Wallfahrtskirche Maria Klobenstein, wo wir eine letzte Pause am Flussufer einlegten.

Nach einem Spaziergang durch den "gespaltenen Felsen" und einem kurzen Besuch der Wallfahrtskirche traten wir die Rückfahrt an. Diesmal wählten wir die Route über Schwendt und das Kohlental (ehem. Holzkohleproduktion), wo wir auch einen Blick auf den "Lederer Herrgott" werfen konnten (über 300 Jahre alte und drei Meter große Herrgottsfigur). Direkt vorbei am Wilden Kaiser und durch Going und Reith schloss sich der Kreis und wir trafen am späten Nachmittag wieder zu Hause ein.

Ein herzliches Dankeschön an die Raika Brixen, die auch heuer wieder die Buskosten für diese 200 km lange Bezirksrundfahrt übernahm. Auch die Viertklasser wollen sich an dieser Stelle bei der Raika für die Übernahme der Buskosten bei ihrer Kramsachfahrt bedanken.

Bezirksrundfahrt